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Büttenpapierfabrik Gmund

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Papier, Papier, Papier

und die Familie der Schwarzen Kunst

Mitgliederversammlung am Tegernsee

Der Verein für die Schwarze Kunst e. V. hat zur diesjährigen Mitgliederversammlung und Fabrikbesichtigung in die Büttenpapierfabrik nach Gmund am Tegernsee geladen. Angereist bin ich mit dem »BOB«, der Bayrischen Oberland Bahn, und habe mich für die Fahrt schon mit Christa Schwarztrauber verabredet. So haben wir die Fahrtzeit gleich genutzt, um uns etwas kennenzulernen und auszutauschen. Ein guter Start.

Angekommen in der Papierfabrik gab es viele herzliche Begrüßungen und eine große Vertrautheit, obwohl sich viele zum ersten Mal begegneten – ein schönes Willkommen in der Familie der Schwarzen Kunst.


Büttenpapierfabrik Gmund

Bei der Fabrikführung erzählen zwei ehemalige Mitarbeiter des Hauses von einer über 190 Jahre alten Papierkultur und einem bis heute unabhängigen Betrieb. Zum einen wird hier immer noch mit Hilfe einer riesigen historischen Maschine Papier hergestellt, parallel dazu ist mit neuester Technik ein Hightech Unternehmen aus der Büttenpapierfabrik entstanden. Die Firma Gmund macht sich zudem mit ihrer Umwelt-Charta stark für den Umweltschutz in der Papierindustrie.

Wir werden an diversen Papierprägewalzen vorbeigeführt und können sehen, wie die unterschiedlichsten Strukturen auf Papiere gepresst werden. Das ist – im wahrsten Sinne des Wortes – sehr beeindruckend.


Pulver aus der Farbküche

Es gibt einen Saal voller großer Farbkessel, aus denen alle Farbkombinationen in der »Farbküche« gemischt werden können. Überall ist es bunt, in den Trögen, Kellen und selbst die Holzpaletten sind von einer Pigmentpatina überzogen. Sehr künstlerisch!


Zellstoff und Wasser

Im nächsten Saal sind große Gebinde Zellstoffe aufgetürmt, aus denen in eigenen Rezepturen in einem Schwimmbecken ähnlichen Bottich mit Wasser ein Brei maschinell gerührt wird. Das ist die Papiergrundlage. Der Raum ist gefüllt von einem leicht säuerlichen Geruch.


Mischen von Buntpapieren

Wir erfahren, wie anschließend in einem aufwendigen Verfahren der Brei für die Buntpapiere gemischt wird. Das geschieht alles im »Holländer«, dort wird von einem ausgebildeten Holländermüller die exakte Mischung von Faserstoffen, Füllstoffen, Farb- und Hilfsstoffen zusammengestellt.


Die alte Papiermaschine

Schließlich kommen wir zu der alten Papiermaschine und es macht ehrfürchtig, vor dieser unglaublich großen, historischen und trotzdem voll funktionsfähigen Technik zu stehen. Führer wurde die Papiermaschine mit Wasser betrieben, heute wird die Wasserkraft noch immer genutzt und Strom daraus generiert.

Das Wasser wird anschließend mehrfach gereinigt, da es dem Wasserkreislauf wieder zugeführt wird. Täglich entnehmen die Wasserwerke Proben, um die Güte zu überprüfen.


Eine Farbenpracht auf Rollen

Der lange Weg von Zellstoffen, Fasern und weiteren Füllstoffen gemischt mit Pigmenten, dem maschinellen »Papierschöpfen« und Papierprägen kann sich sehen lassen. Wir gehen durch Hallen voller großer bunter Papierrollen, kommen dann in die Schneidebereiche und sehen, wie auf Maß und Gewicht in jeweilige »Rieß« verpackt wird. Das Papier wird damit vor Feuchtigkeit und Temperatur geschützt und sollte erst nach der Lieferung geöffnet werden, um die Qualität nicht zu beeinflussen. Dies ist vergleichbar mit der Kühlkette bei Lebensmitteln.


Der Wert von Papier

eine ganz neue Dimension

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Kommentare: 2
  • #1

    Günter Dannenmann (Montag, 04 November 2019 12:32)

    Liebe Jana, erst der erste Tag und schon sehr beeindruckend! Hochinteressant, am liebsten wäre ich dabei. Danke für den ausführlichen Bericht, oder muss ich Tagebuchführung sagen? Ich wünsche Dir weiterhin weiterhin viel Freude und Neugier bei Deinen folgenden Recherchen.
    Herzliche Grüße
    Günter

  • #2

    Jana auf TypoWalz (Freitag, 08 November 2019 19:05)

    Lieber Günter,
    wie schön, dass es dich interessiert. Gern nehme ich dich weiter mit auf meine Reise und berichtet, was ich alles auf meiner TypoWalz erlebe.
    Auf bald und
    ☞ Gott grüß die Kunst