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Meine Kieler Woche

Tag 56 . Tag 57 . Tag 58 . Tag 59 . Tag 60

Die Kreativität

ist grenzenlos

Mit Wind vergeht die Woche im Flug

Manche Wochen vergehen wie im Flug und diese gehört auf jeden Fall dazu. Von Kiel selbst habe ich kaum etwas gesehen. Nur das Schreien der Möwen und der stetige Wind, wie es an der Küste üblich ist, hat mich täglich erinnert, wo ich verortet bin. Es ist mein letzter Tag und heute müssen meine Etiketten fertig werden. Somit beginnen wir auch zügig mit dem Stanzen. Die Stanzform hat ganz zarte Haltepunkte, so dass es beim Büttenpapier einmal auch zum »Etiketten-Konfetti« im Tiegel kommt. 


Nicht nur ich bin neugierig

Nun müssen die kleinen Etiketten aus dem Papier gebrochen und sortiert werden. Als nächstes soll die Etikettenoberseite gelocht werden. Dazu erklärt mir Katharina, wie der elektrisch betriebene Papierbohrer eingesetzt wird.  An ihm legt sie zunächst einen kleinen Etikettenstapel an zwei Seiten fest an und bringt den Bohrer auf die gewünschte Position. Händisch taucht sie ihn dann über einen langen Hebel in das Papier und schon ist der kleine Stapel durchbohrt. Neben mir ist auch die Hauskatze sehr interessiert an dem Geschehen.


Schneller bin ich, wenn ich langsam arbeite

Nun bin ich dran. Ich übe zunächst mit anderem Papier, um möglichst kein Etikett kurz vor der Vollendung noch zu zerstören. Ich stelle fest, dass das oberste Papier des Stapels reißt, wenn ich zu schnell bin. Der Bohrer wird zudem unruhig und durchbohrt die letzten Lagen nicht mehr. Katharina rät mit, etwas Papier unterzulegen, um die letzten Etiketten auf jeden Fall zu lochen.  Ich entdecke, dass es auch besser ist, auf den Stapel noch ein Papier zu legen. Damit reißt das erste Etikett nicht mehr ein. Je ruhiger ich mit dem Bohrer in das Papier tauche und wieder herauskomme, um so sauberer wird das Bohrloch. Ich lerne, dass langsam manchmal auch schneller sein kann – eine wertvolle Erkenntnis.


Zauberhafte Etiketten

Dann ist es geschafft und vor mir liegen gestanzte und frisch gebohrte feine Etiketten mit wunderbaren historischen Motiven. Ich bin begeistert und wie immer staune ich, was ich am Ende alles lerne und erlebe. Auf meinen Stationen ist es nicht vorherzusehen, ob oder was ich selber produzieren werde. Diesmal sind es ganz viele kleine Arbeiten geworden und ich bin sehr glücklich über das Ergebnis. Auch Katharina erfreut sich an den vielen Etiketten, da sie diese kleinteilige Stanzform bisher noch gar nicht genutzt hat.


Gewandelte Fehldrucke

Die Etiketten, bei denen das Motiv zu dicht am Rand gedruckt ist, will ich mit Farbe weiterbearbeiten, um den Fehldruck auszugleichen. Es ist noch orangene Farbe von gestern übrig, den ich mit einer kleinen Walze auf dem Farbstein verteile. Anschließend walze ich die Farbe achtsam auf die Kreise der Futura Schrift und beginne sie auf die Etiketten zu stempeln. Es ist nicht vergleichbar mit dem Druck einer Maschine, aber die farbigen Flächen werten die Etiketten deutlich auf.


Auch der Rest wird noch verarbeitet

Da noch etwas Zeit bleibt, widme ich mich der restlichen Makulatur und schneide an der Handstanze mit kleinem Stanzeisen Details heraus. Somit nutze ich auch die fehlerhaften Ergebnisse und verarbeite sie zu winzigen Anhängern. Mehr kann ich mir nicht wünschen. Erfüllt und beglückt geht schließlich meine Kieler Woche zu Ende. Aber natürlich darf ein Foto mit einem örtlichen Bezug nicht fehlen und damit ist meine Woche vollendet. 


Danke Katharina

und Gott grüß die Kunst

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Kommentare: 4
  • #1

    Sabine Fehmer (Samstag, 21 August 2021 18:17)

    So wunderschöne Arbeiten!!

  • #2

    Jana auf TypoWalz (Sonntag, 22 August 2021 13:25)

    Vielen Dank!

  • #3

    Julia Jesdinsky-Elsenbruch (Montag, 23 August 2021 12:19)

    Liebe Jana,
    Mir hat die Beschreibung deiner Umtriebwoche sehr gut gefallen.
    Schönes Druckwerk hast du in dieser Woche erschaffen.
    Liebe Grüße, Julia

  • #4

    Jana auf TypoWalz (Dienstag, 24 August 2021 08:49)

    Liebe Julia,
    es ist immer schön, wenn meine Leidenschaft anderen Freude macht. Dir vielen Dank für deine wohlwollenden und lobenden Worte. In diesem Sinne ☞ Gott grüß die Kunst