· 

Immer auf volle Konkordanz setzen

Tag 1  ·  Tag 2  ·  Tag 3  ·  Tag 4  ·  Tag 5

Mengentext

Reklame für die TypoWalz

Der gesamten Text ist nun gesetzt

Um die von dem Verein für die Schwarze Kunst ausgeschriebene Walz für Handsatz und Buchdruck zu bewerben und in die Welt zu bringen, wird ein Faltblatt gestaltet.

Heute habe ich dazu den Text fertig gesetzt und ich bin stolz, allmählich die Bleilettern blind aus dem Setzkasten nehmen zu können. Willi Beck hat mich gelehrt, dass es sehr sinnvoll ist, immer auf »volle Konkordanzen« zu setzen. Das ist die Fachsprache der Schriftsetzer und bedeutet eine klare Angabe des Maßes. Wie auch digital rechnet man Schriften im typografischen Maß, allerdings wird weniger in Punkt gesprochen, sondern jede gängige Größe hat ihren Eigennamen.

12 Punkt wird beispielsweise »Cicero« genannt, da der Text des römische Politikers Cicero wohl in dieser Größe geschrieben wurde. Und 4 Cicero entsprechen 1 Konkordanz, also 4 × 12 Punkt = 4 Cicero = 1 Konkordanz = 48 Punkt. Der Mengentext der zwei Spalten ist in 10 Punkt (»Korpus«) und der Vortitel in 14 Punkt (»Mittel«) Garamond gesetzt.

Der Text wächst Zeile für Zeile ­– und mein Ehrgeiz auch. Eine sehr alte und sehr feine Schrift.


Der erste Korrekturabzug und die Fische

Wir machen einen Korrekturabzug und stellen fest, dass der Schriftkasten »verfischt« ist. Das heißt, die Lettern wurden beim letzten Ablegen in den Setzkasten in die falschen Fächer abgelegt, in dem Fach des »d« beispielsweise liegt dann ein »b« oder im Fach »i« das »l«. Es kann auch passieren, dass Lettern zwar im richtigen Fach, aber eine falsche Schrift abgelegt wurde.

 

Diese nennt man dann die Zwiebelfische.


Aber es gibt natürlich auch richtige Schreib-, bzw. Setzfehler. Manche sind recht unterhaltsam, wie beispielsweise die »Drucktehnickien«.


Morgen geht es an das Layout

Es macht viel Freude.

Tag 1  ·  Tag 2  ·  Tag 3  ·  Tag 4  ·  Tag 5

Kommentar schreiben

Kommentare: 0