Ich bin verabredet mit Erich Hirsch im Grafischen Gewerbe des Hamburger Museums der Arbeit, und er wird mich heute in die Welt des Schriftgießens an der Monotype einführen. Erich ist gelernter Schrift- und Monotype-Setzer. Als solcher hat er lange gearbeitet und ist ehrenamtlich noch immer gern dabei ...
Auf meinen bisherigen Stationen war mittwochs der Tag, an dem ich überlegte, was ich selber setzen und drucken wollte. Hier in der Schriftgießerei ist es anders, hier geht es um die Schrift als solche, um ihre präzise Herstellung. Ich gewinne wertvolle Einblicke in die Produktionsabläufe und verstehe die Gesamtzusammenhänge ...
Heute liegt vor mir ein Schriftmusterbuch der »Tagblatt-Buchdruckerei« Stuttgart, in dem noch das Original-Anschreiben aus der Inseraten-Abteilung von 1913 beiliegt. Allein die Kopfzeile mit Wasserzeichen ist schon sehenswert und die Formulierung des Anschreibens krönt meinen Tagesbeginn ...
Auf einem Buchrücken entdecke ich ein Firmenzeichen, welches dem der Offizin Haag-Drugulin (OHD) ähnelt. Zu DDR-Zeiten wurde die OHD enteignet und 1954 nach einer sozialistischen Persönlichkeit zu »Offizin Andersen Nexö« (OAN) umbenannt. Die Bildmarke auf dem Buch wurde bis 2008 für den Graphischen Großbetrieb Offizin Andersen Nexö in Leipzig ...
Gestern hat Dresden mich im herbstlichen Sonnenschein willkommen geheißen, der Tag heute beginnt grau und feucht. Unter dem Dach SchumacherGebler vereinen sich die »Bibliothek SG«, die »Offizin Haag-Drugulin« und das »Typostudio SchumacherGebler«. Außerdem ist hier 2013 der »Verein für die Schwarze Kunst« gegründet worden mit dem Ziel, das handwerkliche Können ...
Heute Morgen ist mir ein Setzschiff aufgefallen, auf dem drei Satzformen liegen, eine Bleisatz- und zwei Holzformen, davon eine in Frakturschrift. Beim Überfliegen des Textes, stelle ich fest, dass ich inzwischen beim Lesen auf dem Kopf schon recht geübt bin ...
Der Tag beginnt freundlich, die Sonne heißt mich willkommen. Diesmal kenne ich weder die Örtlichkeit noch weiß ich, wem ich begegnen werde. Der Fußweg führt mich vorbei an Gründerzeit-Villen und schon die Straßenschilder begrüßen mich in einer Serifen-Schrift, die aussieht wie die Garamond ...