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Einfach meisterhaft

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Geballtes Wissen

und Können

Gestalten in Blei braucht Zeit und Geschick

Aufgewacht bin ich heute mit der Feststellung, dass in den ausgebundenen Satzformen zwar die Flächen für die Fotos bedacht, aber die dazugehörigen Bildsignaturen noch gar nicht platziert sind. Also müssen diese wieder geöffnet und entsprechend der Textlänge gesetzt werden. Gestalten in Blei braucht Zeit und Geschick sowie die Vorstellungskraft, das fertige Ergebnis vorauszusehen. Nachdem alle Bildsignaturen eingesetzt und die Fotos mit kleinen Platzhaltern versehen sind, zeige ich Conny die fertigen beiden Satzformen. Er ist zufrieden und ich bin gespannt, wie der zweifarbige Druck aussehen wird.


Matrizen und Patrizen zum Prägen

Max erlernt die vielfältigen Möglichkeiten, die der Heidelberger Tiegel bietet. Heute soll das Vereinsbriefpapier mit der Blindprägung versehen werden. Hierzu gibt es verschiedene Handhabungen und wir beginnen mit der Unterscheidung von Matrizen und Patrizen. Matrizen sind eingelassene Negativformen, entsprechend sind Patrizen erhabene Positivformen.

 

Die Prägeform für den Verein für die Schwarze Kunst e. V. ist vom Hersteller in Messing erstellt und auf Wunsch auch gleich mit einer Kunststoff-Patrize versehen worden, die die Form schützt und gleichermaßen direkt für das Prägen verwendet werden kann. Conny lehrt uns, wie die Druckform mit Matrize richtig zur Patrize positioniert wird und wir freuen uns über das Ergebnis.

 

Wenn nur eine Messing-Matrize vorliegt, kann man sich mithilfe von Siegellack oder einer gewässerten Maternpappe selbst behelfen. Diese härten beide derart fest aus, dass kein Unterschied zum Kunststoff besteht.

 

Wir probieren alle Varianten aus und können dies bestätigen.


Fotografieren und paginieren

Conny hat heute neue Folien für die Fotos mitgebracht, deren Rasterung nun besser für den Druck geeignet sind. Morgen soll damit gedruckt werden, meine Neugier wächst.

 

Gestern waren wir zum gemeinsamen Mittagessen etwas außerhalb, um die Gegend kennenzulernen und es gab die Gelegenheit für ein TypoWalz Foto mit mir und dem Ortsschild, das Conny aufgenommen hat. Hans hat uns dabei fotografiert – also der eine Meister fotografiert den anderen Meister beim Fotografieren.

 

Nach unserer heutigen Mittagspause habe ich einen alten Paginierstempel entdeckt, den man früher nutzte, um bei kleinen Auflagen die Seitenzahlen nachzutragen, die Pagina, oder Tickets durchzunummerieren. Der Stempel verfügt über ein automatisches Zählwerk, welches sich nach jedem Herunterdrücken weiterstellt. Eine feine und effektive Mechanik, aber es war viel Fleißarbeit.


Die Stanzform muss genutzt werden

Auf dem Gally-Tiegel kleben nach wie vor die Nutlinien und die Rasterform ist immer noch eingespannt. Weder Hans noch Max wollen damit arbeiten, so werde ich die Gelegenheit nutzen und eine Form erstellen. Wir haben einige Muster gestanzt und genutet, so dass ich die gefaltete kleine Schachtel im Hochformat als Vorlage habe. Da die Adventszeit naht, werde ich eine kleine Form bauen, die dann bedruckt als Weihnachtsschmuck nutzbar sein soll. Conny ist erfreut, Hans ebenfalls, also beginne ich mit dem Rahmen und suche mir geeignete Schriften zusammen. Das wird einige Zeit und Berechnung dauern, aber ich bin zuversichtlich. Die Herausforderung, gleich zwei Meistern zu zeigen, was ich inzwischen gelernt habe, nehme ich gern an und verbinde sie mit meinem eigenen Anspruch an guter typografischer Gestaltung. Kurz vor Feierabend ist es geschafft, ich habe meine Form gesetzt, ausgebunden, einen Probeabzug gemacht, und ich bitte die beiden um ihr Urteil. Es gibt von beiden ein Lob und Komplimente.


Was will man mehr –

ich bin mit meiner typografischen Reise eindeutig auf dem richtigen Weg ...

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