Das TypoSkat
Spielkarten werden gestanzt
25. November 2020
Eine Kartenstanzform
Inzwischen hat Walter die komplette Auflage der Rückseiten gedruckt und ordentlich gestapelt. Die neue Stanzform ist frisch eingetroffen und leuchtet grün in der Maschine. Diesmal wird der Heidelberger Tiegel genutzt, da dieser sich besser zum Stanzen eignet. Auch jetzt braucht es eine genaue Zurichtung und behutsames Arbeiten, damit der Papierschnitt weder zu tief noch zu schwach sitzt.
Milli- und Mikrometer
Die ersten Bögen werden gestanzt und gleich geprüft, ob sich die Karten sauber ausbrechen lassen. Da auch noch eine Steckschachtel für das Spiel entstehen soll, brechen wir erstmal testweise 32 Karten aus. Diese müssen exakt vermessen werden, um dafür eine weitere Stanzform bestellen zu können. Hier geht es um exaktes Messen der Schnitt- und Nutlinen. Sicherheitshalber werde ich mich vom Hersteller beraten lassen.
Der richtige Schnitt
Für ein gutes Ergebnis muss das Stanzblech, auf dem der Bogen gegen die Stanzform gepresst wird, richtig unterlegt werden. Bei den ersten Versuchen sind die Scheidelinien der Karten in der Mitte nicht ausreichend tief, so dass beim Ausbrechen das Papier leicht einreißt. Legt man zu viel unter das Stanzblech ist der Druck zu hoch und die Schnitte damit zu tief. Die Karten fallen raus und würden den Tiegel verstopfen. Ich lerne.
Makulatur-Schnipsel
Hätte die Stanzform zwischen den einzelnen Karten mehr Platz, könnte man unten statt einer kurzen eine lange Anlegemarke verwenden, die das Papier sicher führt. Das geht aber nicht, da ich einen Achter-Nutzen für die acht Skatkarten pro Farbe brauche und auf dem Tiegel nur begrenzt große Stanzformen Platz finden. Nach etlichen Stanzeinstellungen auf Makulatur und Überprüfung der Ausbrechqualität, hat Walter den optimalen Druck zugerichtet und ich bin begeistert.
Einige Tausend Spielkarten entstehen
Nun kann die gesamte Auflage gestanzt werden und es entstehen einige Tausend Spielkarten. Wie viele Spiele es am Ende werden, können wir noch nicht vorhersehen. Rein rechnerisch kämen aus dem vom Hersteller in speziellem Papier verpackten 100 Bögen, dem sogenannten Ries, 8 Druckbögen zu je 8 Nutzen, also 100 × 8 × 8 = 6.400 Einzelkarten. Das wären theoretisch 200 Spiele, aber in der Praxis verbraucht man viel zum Testen der Farbe, zum Ausrichten des Standes auf dem Papier, der Stanzform und schließlich beim sauberen Ausbrechen der Karten. Dabei gibt es natürlich Schwund.
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Thomas Gravemaker (Donnerstag, 26 November 2020 08:45)
Eine sehr schöne Arbeit machen Sie und es freut mir über ihre TypoWalz zu lesen und sehen!
Jana auf TypoWalz (Donnerstag, 26 November 2020 09:04)
Guten Tag Thomas Gravemaker,
ein schönes Kompliment und erfreulich, dass meine Berichte bis nach Amsterdam reichen.
Vielen Dank und ☞ Gott grüß die Kunst
Karsten (Donnerstag, 26 November 2020 20:29)
Ich mag besonders den "Gebraucht-Look". Schließe mich an: Eine wirklich tolle Arbeit ;-)
Jana auf TypoWalz (Freitag, 27 November 2020 13:13)
Lieber Karsten,
dein Lob freut mich sehr.
Hab Dank und ☞ Gott grüß die Kunst
Oliver Fehling (Montag, 30 November 2020 15:33)
Hallo Jana,
ein tolles Projekt.
Liebe Grüße
Olli
Jürgen Seeger (Montag, 30 November 2020 18:04)
Find ich super. Da gibt es am Anfang der Mosel, in Luxemburg, ein Spielkartenmuseum. Das mal anzuschauen lohnt sich. Dort gibt es auch ein Druckereimuseum.
Viele Grüße aus dem Hamelner Druckerei-Museum
Jürgen Seeger
Jana auf TypoWalz (Montag, 30 November 2020 21:52)
Hallo Olli,
wie schön, das freut mich sehr. Vielen Dank Dank und ☞ Gott grüß die Kunst
Jana auf TypoWalz (Montag, 30 November 2020 21:53)
Hallo Jürgen,
das klingt einladend und ist wohl eine Reise wert.
Vielen Dank nach Hameln und ☞ Gott grüß die Kunst