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Schwarz, rot und vergolden ...

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Schriftsetzer bei der Arbeit

Tricks und Ablenkung im Alltag

Und Setzer haben doch gesessen

In diesem digitalen TypoWalz-Bericht hat der Schriftsetzer Helmut das Thema Sitzen aufgegriffen vom Tag 6 kommentiert und aus seiner Zeit erzählt. Dort wurden in der Mittagspause drei Steckschriftkästen gezogen und mit einer „Portepage“ oder auch „Porte-au-page“ (das ist eine Art gepresstes Pappschiff für Schriftformen) eine Sitzfläche erstellt. Das finde ich so spannend, dass Hans und ich dies einmal nachgestellt haben, um zu verdeutlichen, wie es funktioniert und ich muss sagen, es gefällt.

Danke Helmut.


Quadräteln – Würfelspiel der Setzer

Dazu, wie sich Schriftsetzer behelfen konnten passt auch das nächste Thema „quadräteln“ unter dem ich mir so gar nichts vorstellen konnte. Kurz vor der Pause wurde damals nicht gelost, sondern gewürfelt, das Würfelspiel der Setzer. Da in Buchdruckereien aber natürlich keine Würfel vorhanden waren, haben sich Setzer einfach dem Arbeitsmaterial bedient und kurzerhand Blei-Gevierte, also Quadrate genommen und deren Signatur als Würfelaugen genutzt. Das haben Hans und ich gleich einmal ausprobiert – ich habe gewonnen, also hat Hans die Getränke geholt ...


Mein neuer Wanderbuch-Eintrag

Hans hat sich etwas Besonderes überlegt, zu dem er ja bereits auch in seiner großartigen Bleiraster-Visualisierung – mein Konterfei – vorbereitet und gesetzt hat. Dazu werden wir heute das Papier schneiden und rillen.

 

Es werden schwarze und rote Flächen gedruckt, für die wir ein Linoleum-Klischee erstellen werden. Dazu bauen wir aus Unterlegstegen einen „Schuh“ und kleben das Linoleum darauf mit beidseitiger Klebefolie.

 

Anschließend wird noch gemessen, ob die Druckfläche auf der nötigen Schrifthöhe von 23,567 mm ist und dann kann gedruckt werden.


Schneiden, falzen, färben und drucken

Weiter wird mein Name auf die rote Fläche gedruckt und ein Text, den Hans sich für mich überlegt hat, kommt auf die erste Seite des Klappbogens mit Flügeln. Da es so viele Techniken, wie möglich abbilden soll, werden in die Farbflächen Fenster gestanzt, die dann wie ein Passepartout anmuten.

 

Die rote Farbe ist leider nicht gleich im ersten Druck deckend, so dass wir mehrfach die Fläche überdrucken. Bei der schwarzen Farbe reicht der Druck einfach aus.

 

Mein Namen soll unter das Passepartout gedruckt werden und ich habe dafür die „Wilhelm Klingspor Gotisch“ gewählt.


und vergolden

Und damit es auch prächtig glänzt, wird der Text sogar noch vergoldet in einer sehr spannenden Technik.

Es wird ein Goldpulver auf die noch feuchte Schrift aufgetupft und gleich im Anschluss mit einem feinen Pinsel wieder abgebürstet. Ganz goldig.

 

Der gefalzte Probebogen mit ausgeschnittenen Fenstern hat zeigt schon einmal, wie der Klappbogen werden wird, den Hans sich ausgedacht hat. Ich bin begeistert.


Weiterarbeit an den Walzformaten

Währenddessen habe ich weiter an meinen 12 × 12 Cicero Satzformen gearbeitet. Abgerundete Eckelemente haben mich dabei sehr angesprochen und ich habe mich an dem Setzen einer Uhr versucht. Da es abgesehen von der abgerundeten Form kein rundes Ausschlussmaterial gibt, ist es gar nicht so einfach, die Zeiger richtig festzusetzen, aber ich bin recht zufrieden und Hans lobt.

 

Ich finde, die Satzformen können sich sehen lassen und wir werden sie morgen einmal abziehen.


Ein sehr produktiver Tag

Ich lerne und lerne.

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