Nun ist es soweit
Beginn meiner Ausbildung im Museum der Arbeit
Zu meiner großen Freude habe ich im Juni 2018 meine Ausbildung zur Schriftsetzerin im Museum der Arbeit beginnen können und lerne dort das Können und Wissen von den ehemaligen Schriftsetzern.
Es ist allen eine Freude, denn damit wird verhindert, dass dieses bedeutende Deutsche Handwerk nicht in Vergessenheit gerät und weitergegeben werden kann.
Im letzten Kapitel des Buches »Hamburger Schrift« steht: ›Zu Beginn war nicht vorhersehbar, was mich erwartet oder ob die Reise ergebnisoffen bleibt. Die Auseinandersetzung mit Schrift und die Suche nach einem lokalen Bezug lehrte mich nicht nur das genaue Sehen und Entdecken, sondern führte mich auch zum Handwerk des Schriftsetzens, was zunächst nicht auf dem Reiseplan stand. Dachte ich, ich könnte aus den vielen historischen Schriftzügen im Stadtbild eine einheitliche Gestaltung entdecken, fand ich eine schier endlose Vielfalt an Schrift- und Ziffernformen. Insofern verließ ich den öffentlichen Raum und begab mich in die historische Welt der Buchstaben. Meine Suche lenkte mich in das Hamburger Museum der Arbeit und dort in die alte Druckwerkstatt.
Hier habe ich nicht nur eine, sondern viele verschiedene Schriften gefunden, die einst in Hamburg entworfen, gegossen und vielfältig gedruckt, durch die Digitalisierung jedoch überholt und ins Museum verbannt wurden. Das heißt aber nicht, dass sie dort verstauben – im Gegenteil, noch immer werden ausgewählte Druckerzeugnisse auf alt hergebrachte Weise erstellt und in regelmäßigen Workshops das Handwerk von ehemaligen Setzern und Druckern vorgestellt sowie an Tagen der offenen Tür einem breiten Publikum gezeigt.
Die bedeutendste Hamburger Schrift war die Genzsch-Antiqua aus der Gießerei Genzsch & Heyse. Durch sie habe ich meine Leidenschaft für das traditionelle Setzen und Drucken entdeckt und begebe mich nun auf eine neue typografische Reise – das Erlernen des alten Handwerks bei einem ehemaligen Schriftsetzer im Museum der Arbeit.‹
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