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Die Schachtel-Stanze

Die Schachtel

Nun ist die Stanzform fertig

2. Dezember 2020

Frisch geliefert

Die nagelneue Stanzform ist wohlgeformt, das Trägerholz noch ganz akkurat, das Grün des Schaumstoffs leuchtet und das Metall der Stanz- und Nutlinien glänzt. Der Name meiner Agentur »pix & pinsel« ist eingefräst sowie der Verwendungszweck der Stanzform. Vorfreude macht sich in mir breit. Walter hat bereits Karton für die Einrichtung geschnitten und das Stanzblech in den Tiegel eingespannt.


Mit Schere und Hammer geht es weiter

Zunächst wird nur die Außenkante der Schachtel gestanzt, um den notwendigen Druck für den glatten Schnitt zu ermitteln. Von den Nutlinien ist dabei noch nichts zu sehen, da diese nicht so tief angelegt sind. Bei ihnen soll das Papier ja nicht geschnitten, sondern nur zusammengepresst werden, so dass eine saubere Falzkante entsteht, die verhindern soll, dass das Papier beim Falten bricht. Zusätzlich müssen noch Kerben geschlagen werden, sogenannte Haltepunkte, damit die Schachtel nicht vorzeitig aus dem Papier fällt.


Kleben, stanzen, falten – nein, falzen

Für die Nutlinien braucht es einen Gegendruck und dieser wird mit einer Gummirille ermöglicht. Walter schneidet diese passend, steckt sie auf das Metall für die Nut und zieht anschließend die Klebefolie ab. Dies macht er mit allen Linien, spannt die Form anschließend in den Tiegel und »druckt« das Stanzblech und – zack – kleben die Gummirillen auf dem Blech. Jetzt wird gestanzt, die Schachtel ausgebrochen und gefalzt – perfekt!


Ich mache mich derweil auf »Fischfang«

Während Walter das eingerichtete Stanzblech und die Form wieder aus dem Tiegel ausbaut, da heute noch anderes zu drucken ist, gehe ich in die Setzerei, um den »verfischten« Text für die Rückseite zu korrigieren. Beim Herausheben der einzelnen Zeilen in den Winkelhaken ist anhand der ungleichen Signaturen zu erkennen, wie unterschiedlich diese Schrift ist. Obwohl als Garamond in 10 Punkt ausgewiesen, sind die Buchstaben nicht immer gleich. Sie stammen wohl aus verschiedenen Setzereien – es ist eine Herausforderung, die passenden Lettern zu finden. Da nicht genügend zur Verfügung stehen, bleibt mir nur ein Kompromiss.

 

Mehr kann ich hier heute nicht tun und ich mache mich nun wieder auf den Weg in die Werkstatt zu Achim … weiterlesen


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